Nour trifft Sara Tavares (10/2009)

Nour
En blanc
kasba / galileo mc

Ein weiteres Crossoverprodukt aus der Mittelmeermetropole Barcelona, in der sich die musikalischen Kulturen aus Afrika, Europa und Lateinamerika vermischen wie nur in wenigen Städten auf dem Globus. Funk verbindet sich organisch mit Rockgitarren und arabischen Violinen, Gnawa-Rhythmen treffen auf Elektronik, der arabische Gesang des Algeriers Yacine Belahcene wechselt sich mit dem spanischen Rap von Olalla Castro sowie französischen Texten ab. Bei „Canto a la veritat“ fühlt man sich kurz an die Riffs von Limp Bizkit erinnert.

Seltenheitswert innerhalb dieser alles absorbierenden Fusionszene haben die katalanischen Titel und Texte, denn nur wenige Zuwanderer lernen die lokale Sprache so, dass es für sinnige Texte reicht. Insgesamt mal wieder ein sehr tanzbarer Mix mit Texten u.a. über die Wüste, den Ozean und eine Fliege auf der Nase („La mosca al nas“).

Sara Tavares
Xinti
World Connection

„Xinti“ (Fühl‘ es) heißt das neue Album von Sara Tavares, einer kapverdischen Sängerin, die in Lissabon aufgewachsen ist. Die Texte ihrer selbst geschriebenen Songs singt sie in Portugiesisch und in ihrer Muttersprache Crioulo. In ihren Liedern dreht sich alles um Gefühle, Musik für die Seele, good vibes, wie es so schön im Booklet heißt, in dem die „sensible Liedermacherin“ und „spirituelle Frau“ ihren Fans Botschaften mit auf den Weg gibt: „O caminho é feito caminhando“!

„Quando dás um pouco mais“ eröffnet das Album lebhaft und mit jazzigen Klängen, „Keda livre“ ist tanzbar (vor allem für Frauen, die gerne mit nackten Füßen tanzen 🙂 und ein wenig funky. Insgesamt überwiegen jedoch die entspannten Songs und Popballaden. Ein mir alles in allem etwas zu ruhiges Album mit allerdings schönen Songs.

Fotos: amazon