Sommerliche Klänge aus Kuba (08/2013)

Luis Frank Arias und seine Soneros de Verdad treten nach eigener Aussage das Erbe des Buena Vista Social Club an. Es ist aber immer schwierig – auch wenn die personellen Verflechtungen zwischen beiden Gruppen vielfältig waren – eine Gruppe zu beerben, die einen Trend begründet hat und aus einzigartigen „Typen“ mit legendären Biographien (vieles ist denn auch Legende!) bestand. Lassen wir also diesen Vergleich und hören uns die Musik an, die bis auf vier Titel aus Eigenkompositionen besteht. Auf „Un, dos, tres de Soneros“ gehen die meisten Stücke in die Beine, denn die Gruppe präsentiert den Son kraftvoll und mitreißend.

Soneros de Verdad
Un, dos, tres de Soneros
Connector Rec.

Die Balladen („Cenizas“, „Cancion de Luisa“, „Santiaguera bonita“) fallen durch nachdenklichere Texte auf, wie auch insgesamt mehr Wert auf die Texte gelegt wird, wobei der romantische Anteil nicht zu kurz kommt. Seine schöne Hommage an Cuba („Cuba en mi corazon“) nimmt man Luis Frank ab, wenn man seinen rechten Arm betrachtet . Alles in allem ein tanzbares, unterhaltsames Album ohne große Überraschungen.

„Der jugendliche und in ganz Lateinamerika beliebte Sänger Mario Rivera („Mayito“) macht auf seinem Album keinen Hehl aus seiner Vorliebe für Frauen: Diana, Lorena und sogar Shakira werden besungen (letztere hat den Song wohl nicht gehört, denn sie hat einen anderen geheiratet), ebenso wie in „Rio seco“ seine Heimat Pinar del Rio, einer der schönsten Titel auf der CD.

Soneros de Verdad present Mayito Rivera
Alma de Sonero
Connector Rec.

In „Tributo“ präsentiert er dann in Kürze viele wichtige Namen der kubanischen Folkloremusik, um seine Vorgänger zu ehren und natürlich deren Einfluss auf seine Musik zu dokumentieren. Bis auf „Mi primer amor“, das gruselig kitschig daherkommt, auch hier ein tanzbares und zugleich angenehmes Album für den Sommerabend auf der Terrasse.

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