Flamenco, neu betrachtet

„Wenn ich singe, schmeckt mein Mund nach Blut“, bekannte der Sänger Manolito el de la María. Der Flamenco besingt ein Leid, das auf sehr konkreten Erfahrungen beruht. Nämlich vor allem auf dem der 1425 aus Indien nach Spanien emigrierten gitanos, die sich einem Staat und einer Gesellschaft gegenüber sahen, die über Jahrhunderte mehr oder weniger …

Pangea Ultima trifft Diego Piñera (01/2018)

Alfred Wegeners Theorie der Kontinentalverschiebung hat es erst möglich gemacht, in sich verschiebenden Landmassen zu denken. Er erfand auch die Wortschöpfung pangea für den letzten Superkontinent, der dann in unsere heutigen Kontinente „zerbrach“. Soweit der tektonische Unterbau zum Album des deutsch-mexikanischen Band-Projekts Pangea Ultima, das sich nach einem in der Zukunft möglicherweise wieder entstehenden Superkontinent …

Jazzszene (12/2017)

Viele junge Talente, kaum Auftrittsmöglichkeiten, innovative Label, erfolgreiche Festivals und kaum Finanzierung, das alles kennzeichnet die Situation im Land. Jeder Portugiese, der Jazz liebt oder mit ihm zu tun hat, kennt die Sendung „Cinco minutos de Jazz“, die der Jazzkritiker Jose Duarte (*1938) zunächst von 1966-1975 täglich im privaten Sender „Rádio Renascença” präsentierte. Das Radioprogramm, …

Lateinamerikanische Autoren in Deutschland (12/2013)

Auf der Frankfurter Buchmesse ist seit 15 Jahren ein Verein vertreten, der sich um die Belange lateinamerikanischer Autoren in Deutschland / der EU kümmert. Ziel des Vereins „Asociación de los autores latinoamericanos en la emigración europea“ ist die Verbindung zwischen Autoren, Literaturagenten und Verlegern herzustellen, um Werke veröffentlichen zu können. Mit dem „Vereinsvorsitzenden“, dem Peruaner …

Sofarnopolis (09/2017)

Singvögel und ein Basslauf, der von The Cure stammen könnte, eröffnen ein Album, das für Matias Aguayo eher untypisch ist. Der in Santiago geborene und bei Köln aufgewachsene Chilene war auch zuvor schon ein Grenzgänger zwischen den Stilen, vor allem aber in der elektronischen Musik unterwegs, nicht zuletzt als DJ und Labelchef. Was er nun …

La Migra und die Valle Cousins (08/2017)

Irakere lässt grüßen: Der erste Track auf dem Album „La migra“ (Einwanderungspolizei) der in Toronto beheimateten Band Battles of Santiago klingt stark nach der kubanischen Band aus den 70er Jahren, die als erste die Gesänge und Trommeln der Santería-Zeremonien in die Musik, den Jazz holte. Kein Wunder, denn der funkrockige Titel, sieben Minuten lang, ist …

Extraña von Addys Mercedes (01/2017)

Addys Mercedes brachte die kubanische Musik mit als sie 1993 nach Deutschland kam, um hier zu leben. Als Kind und Jugendliche hatte sie in Guantánamo und Havanna bereits Erfahrung als Musikerin gesammelt. Addys Mercedes Extraña medialuna Im Gegensatz zu vielen Kubanern fern der Heimat konserviert sie aber nicht die Erinnerung, sondern modernisiert das Material von …

Songs of struggle & hope (Agustín Lira) (06/2017)

Durch die Wahl Donald DUMPs zum 45. US-Präsidenten gewinnt dieses Album mit Protestliedern enorm an Aktualität. Agustín Lira, in Mexiko geboren, aber im Alter von sieben Jahren aus ökonomischen Gründen mit seinen Eltern nach Kalifornien gezogen, entwickelte schnell ein Gespür für die Ungerechtigkeit gegenüber seinen Landsleuten. Mit 19 gründete er 1965 während eines Landarbeiterstreiks mit …

Orkesta Mendoza trifft Santo Machango (12/2016)

Mit Vamos a guarachar erschien im Oktober diesen Jahres ein weiteres Album von Sergio Mendoza, einem musikalischen Multitalent aus dem Dunstkreis der Band Calexico. Aufgewachsen in der Grenzstadt Nogales, wo er mit Rancheras, Cumbia, Mambo und Rock ‚n‘ Roll in Berührung kam, später in Tucson auch mit elektronischen Klängen, entwirft der Multiinstrumentalist – u.a. Keyboard, …